Arbeiterbewegung und erster WeltkriegWiedereröffnung der Ausstellung 2.9. bis 21.9 2015, Gasteig, Rosenheimerstr. 5, 1. Stock, täglich von 8.00-23.00 Uhr geöffnet.
Nach genau einem Jahr ist unsere Ausstellung wieder in München zu sehen. Sie wurde am 1. September 2014 („Antikriegstag“) im Gewerkschaftshaus eröffnet und kehrt nun nach Berlin, Beverungen und Schliersee wieder für drei Wochen nach München zurück, bevor sie weiterreist nach Sprockhövel.

Die Ausstellung wurde von einer Projektgruppe des Archivs der Münchner Arbeiterbewegung unter Leitung von Prof. Dr. Ludwig Eiber erarbeitet. Gestaltet wurde sie von der Grafikerin Sandra Tamas (Themen-Fahnen) und Wolfgang Kucera (Biografie-Tafeln)

Inzwischen sind auch zwei Kataloghefte zur Ausstellung erschienen:
Katalogheft 1: Arbeiterbewegung und Erster Weltkrieg
Katalogheft 2: Biografien
Sie sind über die Geschäftsstelle des Archivs zu beziehen.

Es wird eine EröffnungsFührung am Mittwoch, den 2. September 2015 um 16.00 Uhr im Gasteig im 1. Stock geben geben, weitere folgen  am Mittwoch, den 9. September, 17.00 Uhr (Prof. Eiber) und am Dienstag, den 15. September, 18.00 (Dr. Bernward Anton),  zu der auch weitere Mitglieder der Projektgruppe anwesend sein werden.

Am Donnerstag, den 17. September, 19.00 Uhr, wird Prof. em. Dr. jur. Peter Landau im Gasteig (Raum 3140) über die Erinnerungen von Philipp Loewenfeld sprechen. Loewenfeld, Jude, Sozialdemokrat, Rechtsanwalt, Emigrant, hat eindrucksvolle Erinnerungen über den Weltkrieg, die Revolution, die 1920er Jahre und den Aufstieg des Nationalsozialismus in München verfasst. Peter Landau hat sie und seine Aufzeichnungen mit Rolf Riess herausgegeben.

 

2014  jährt sich der Beginn des 1.Weltkriegs zum 100. Mal. – Mit fast 70 Millionen Bewaffneten aus 40 Nationen, rund 9 Millionen gefallenen und etwa 20 Millionen verwundeten Soldaten sowie etwa 12 Millionen toten Zivilisten und war es das gewaltigste Völkermorden – bis dahin. Er gehört zur Vorgeschichte des Zweiten Weltkriegs mit noch gewaltigeren Opferzahlen.

Die Hauptbeteiligten, Deutschland und Österreich-Ungarn auf der einen Seite, Frankreich, Großbritannien und Russland auf der anderen Seite, waren auf Expansion bedachte imperialistische Militärmächte – in Europa und in Übersee. In allen diesen Ländern dominierten Adel und Bürgertum. Die Arbeiterschaft und ihre Organisationen blieben ausgegrenzt.

Ausgegrenzt wurden die Arbeiter und die Arbeiterbewegung oft auch aus dem offiziellen Gedenken. Deshalb will das Archiv der Münchner Arbeiterbewegung sie mit dieser Ausstellung in den Mittelpunkt stellen.

Die internationale Arbeiterbewegung, darunter als stärkste Kraft die deutsche Sozialdemokratie, war angetreten, Kriege zu verhindern und scheiterte damit. Die nationalen sozialdemokratischen bzw. sozialistischen Parteien unterstützten die Kriegsanstrengungen ihrer jeweiligen Regierungen.

Die Ausstellung versucht, die Rolle der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung, vor allem am Münchner Beispiel, zu dokumentieren. Es geht um die Arbeiter und Arbeiterinnen an der Front und in der Heimat.