Am 26. September 1980 wurde das Oktoberfest auf der Münchner Theresienwiese zum Schauplatz eines brutalen Bombenanschlags. 13 Menschen starben, mehr als 200 wurden verletzt.
Unter den Toten befand sich auch der Neonazi Gundolf Köhler. Ihn identifizierten die Ermittler als Attentäter. Obwohl Köhler Verbindung in rechtsextreme Kreise hatte, wurde dessen rechte Gesinnung im Laufe der Ermittlungen immer weiter heruntergespielt. Als 1982 das Verfahren eingestellt wurden, stuften die Behörden den Anschlag als persönliche Verzweiflungstat eines Einzeltäters ein. Dieses Ermittlungsergebnis zweifelten Überlebende, deren Rechtsbeistände, politische Gruppen sowie Journalistinnen und Journalisten an.
Nachdem Hinweise auf mögliche rechtsextreme Mittäter aufgetaucht waren, wurde 2014 das Verfahren wieder aufgenommen. Zwar konnten keine Mittäter überführt werden, die Ermittler stuften nun aber den Anschlag zweifelsfrei als rechtsextremistisch ein.
Die Stadt München fand lange Jahre keinen angemessenen Umgang mit dem Terroranschlag. Politisch aktive Gruppen, darunter die DGB-Jugend, gedachten hingegen seit 1981 der Opfer und forderten ein entschiedenes Vorgehen gegen den Rechtsextremismus.