Postkarte, Enthüllung einer Bronzetafel im November 1920 im Gewerkschaftshaus in der Pestalozzistraße zur Erinnerung an Kurt Eisner, der am 21. Februar 1919 ermordet worden war.
(AdMAB, 20.7.4, Fotoschachtel Kröpelin, Folie 61-001)

Kurt Eisner, seit 1898 Mitglied der SPD, siedelte als Mitarbeiter der „Münchner Post“ 1910 nach München über. Im Verlauf des Ersten Weltkriegs entwickelte sich der Journalist zu einem scharfen Kritiker der deutschen Kriegspolitik und trat zur „Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands“ (USPD) über.

Im Zuge der Novemberrevolution stellte sich Eisner an die Spitze der revolutionären Umwälzungen in Bayern. In der Nacht zum 8. November 1918 proklamierte er den „Freistaat Bayern“ und erklärte die Wittelsbacher-Monarchie für beendet. Der frisch gebildete Arbeiter- und Soldatenrat wählte Eisner zum ersten Ministerpräsidenten der neuen bayerischen Republik.

Am 21. Februar 1919 wurde Eisner von Anton Graf Arco auf Valley auf offener Straße erschossen. Am Begräbnis des Revolutionärs und Gründers des Freistaates nahm die Bevölkerung überaus großen Anteil. 100.000 Münchnerinnen und Münchner schlossen sich dem Trauerzug an.

Zur Erinnerung an Eisner wurde im November 1920 eine Gedenktafel im Lichthof des Gewerkschaftshauses in der Pestalozzistraße enthüllt. Sie trug die Inschrift „Dem Gefallenen Vorkämpfer für Freiheit u. Wahrheit Kurt Eisner von seinen Genossen“. 1933 zerstörten die Nationalsozialisten nach der Besetzung des Gewerkschaftshauses die Bronzetafel.

Aus dem Archiv – Gedenktafel für Kurt Eisner